Sonntag, 28. September 2014

Du schießt dich tagelang ab, um nicht alleine zu sein.

Ich tanze irgendwas zwischen Unsicherheit und Elektro auf offensichtliche Indie-/ Rockmusik.
Mir mag nichts mehr ehrlich erscheinen.
Du setzt dich in deiner Traurigkeit auf die Bank am anderen Ende des Raumes. Du kommst nicht zu J. und auch nicht zu mir. So wie du da sitzt, so schießt mir das Bild in den Kopf, wie du an dem Fluss gesessen hast, inmitten von kaputten Muschelschalen und wie du mir aus vergangenen Tagen erzähltest.

S. setzte sich zu mir, wir kennen uns nicht gut, doch sie hat mir Zeit geschenkt. Ein Ohr, ein bisschen Empathie.
Kurz hast du mich angelächelt, aber es war keines dieser langen Lächeln; es fiel dir beim Abwenden deines Blickes aus dem Gesicht. Ich frage mich wie das alles so schnell gehen kann, wie schnell man ins Vergessen gerät.  So: Aus den Augen, aus dem Sinn.

Ich will kein "Warum auch nicht?" sein, ich wär gerne "In jedem Fall."

Donnerstag, 18. September 2014

Sorrow, High Violet.

Plötzlich bleibst du doch hier, weil deine Unbeständigkeit dich wieder eingeholt hat. Ich bin nun umgezogen, in dein Zimmer, meine Möbel und deine Farbe an den Wänden. Ein Teil deiner Persönlichkeit klebt im Postkartenformat an der Tür. Dein Kater rennt mir hinterher, als würde er mich trösten und mich warnen wollen; vor deinem Wankelmut. Alles werd ich überstreichen, den Spruch an der Wand, jeden Farbakzent, denn das bist nicht du. Du bist nicht bunt. Deinem Inneren entspringen keine Farben, eher Schwarz und Weiß, was sich in dem Grau deiner Augen widerspiegelt. Du bist keine Fee, du bist kein Hippie, du bist das kleine Mädchen, das sich, aus mir unbekannten Gründen, von seiner Familie abgespalten hat.
Und doch kann ich nicht leugnen dich zu mögen.
Du bist gefangen in dir; ich hab keinen Schlüssel. Mir wurde heute noch einmal bestätigt, wie unsensibel du mit den Gefühlen anderer umgehst, nicht nur mit meinen. Ich trauere nicht um mich, sondern um dich und all die Menschen, die nicht mehr zu sich selbst finden können.
Jetzt bricht all das Rot, Gelb und Blau von den Wänden auf mich nieder und erdrückt mich. Meine Lungen füllen sich mit Farbe; alles will ich auskotzen, neue Farben entstehen lassen. Aus deinen heraus.

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