Montag, 3. Oktober 2016

beechnuts

"Was ist das da auf dem Boden? Sind das Maronen?" fragtest du. So als hättest du noch nie Maronen gesehen.
Es war ein Herbsttag, mit Nieselregen und rostbraunen Laubstraßen.
Du bist mit mir hier hoch gefahren, in den Wald.
Kein anderer, nur wir zwei.
Dass wir uns mal näher waren, sieht keiner mehr. Es ist ja alles geklärt; das waren unsere letzten Worte.

"Nein, das sind Bucheckern." antwortete ich. Wir waren wie zwei Kinder, die im Blättermatsch nach Herbsterinnerungen wühlten.
Die Luft war rein. Sie roch nach Tannenbäumen und Nusskernen.
Wir redeten nicht viel.
Die Stimmung war weder angespannt noch übertrieben gut.
Über Stock und Stein, querfeldein zurück im Auto, prasselte der Regen auf das Faltdach.
Einen Augenblick lang hörten wir zu, lächelten uns an, zogen Vergleiche zu schon mal Erlebtem und fühlten uns heimelig.
Auf der Rückfahrt lief Ryan Adams.
Die Bucheckern hast du in eine Schüssel getan und sie auf dem Küchentisch platziert.

Niemand kann behaupten, wir seien nicht dort gewesen.

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